Die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfaches Physik nutzten die Gelegenheit, an einer Führung durch das Atominstitut teilzunehmen und den Forschungsreaktor TRIGA Mark II zu besichtigen. Der Reaktor wird zu Ausbildungs- und Forschungszwecken sowie zur Produktion von Isotopen eingesetzt und hat eine Leistung von 250 kW. Er besitzt zum Bestrahlen von Proben Rohrpostsysteme und Bestrahlungsrohre und wird zudem zur Durchführung von Strahlrohrexperimenten verwendet. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler etwa, dass Neutronen mit Hilfe eines Silizium-Einkristall-Interferometers zur Interferenz gebracht werden können und daher Welleneigenschaften aufweisen. Weiters wurde der Wahlpflichtfach Physik-Gruppe erklärt, dass es sich bei dem Reaktor um einen inhärent sicheren Reaktortyp handelt, da Zirkon-Hydrid als Moderator eingesetzt wird, das bei höherer Temperatur schlechter moderiert und der Reaktor sich somit selbst herunterregelt, wenn die Temperatur zu hoch wird. Daher sind unkontrollierbare Kettenreaktionen physikalisch ausgeschlossen. Die ständige Strahlenbelastung am Boden der Reaktorhalle ist vergleichbar mit der in einem Keller im Waldviertel, da das Gestein dort eher radonhaltig ist. Doch auch ein kurzer Aufenthalt, um von oben in den Reaktor zu blicken, ist möglich, ohne sich einer gefährlichen Strahlenbelastung auszusetzen, da die Wassersäule eine ausreichende Abschirmung bietet. Schaut man von oben in den mit Wasser gefüllten Reaktor, so sieht man am Boden ein blaues Leuchten. Dabei handelt es sich um die sogenannte Tscherenkow-Strahlung. Sie entsteht, wenn sich geladene Teilchen in Materie, hier Wasser, schneller bewegen als das Licht in diesem optischen Medium. Vor dem Verlassen des Atominstituts konnte noch überprüft werden, ob man am Körper radioaktives Material aus der Reaktorhalle trägt, doch zum Glück war keiner der Besucher kontaminiert.

Wahlpflichtfach Physik-Gruppe & Mag. Bernhard Himmer

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